26.September 2012 :Ich habe ein 30 l nano Marinus cube (Dennerle) geschenkt bekommen. Es war alles dabei, was zur Einrichtung eines Meeresaquariums erforderlich ist(die gesamte Technik, Salz,Spurenelemente , sowie eine Erstausstattung an Futter für Garnelen und Filtrierer und sogar ein Dichtemesser).
29.September 2012 : Das nano Marinus cube aufzubauen, mit Sand und Wasser zu füllen, die Technik zu installieren, hat etwa 3 Stunden gedauert. Im Internet habe ich sofort 4 kg Lebendgestein bestellt. Nun hoffe ich, dass die Lieferung nicht so lange auf sich warten läßt.Der Aufbau war bis auf zwei Dinge sehr einfach und unproblematisch.
Schwierig : 1. das Aufkleben der schwarzen Rückwand (Selbstklebefolie) und 2. das Einrichten des Skimmers hat etwas Nerven gekostet.
Das nano-Becken sah leider noch etwas wie eine Milchsuppe aus. Aber das war ja zu erwarten.Wie immer ist hier meine Geduld gefragt ( die ich meistens nicht habe). Mal schaun wie’s weiter geht.
Es war problematisch die Selbstklebefolie knitter- und blasenfrei anzubringen . In einem Video im Internet sah alles gaaanz einfach aus . Es war auch schwierig den Oberflächenabsauger richtig zu justieren. Er hopste auf und nieder, sog lautstark Wasser ein, schlurkste u.s.w. Nach dem ich im Internet noch mal nachgelesen hatte, wie man das Teil richtig einstellt, ist es mir ganz gut gelungen, Ruhe in die Sache zu bringen. Bin recht zufrieden.
30.September 2012 : Das Wasser ist über Nacht glasklar geworden.Nun warte ich nur noch auf die Lieferung der lebenden Steine, damit es weiter gehen kann.
09.Oktober 2012 : Ich warte immer noch ungeduldig auf die Lieferung der Lebenden Steine.
11.Oktober 2012 : Mein Packet ist da ! Zwischen Anweisung der Vorauskasse am 3.Oktober 2012 und Zustellung der Lieferung lag eine Woche (incl.Feiertag und Wochenende). Da kann ich echt nicht meckern.
Die Steine waren sehr gut verpackt. Die bestellten 4 kg Steine aus Indonesien bestanden aus einem großen und drei kleinen Steinen, sowie ein paar Kleinteilen, um auf das bestellte Gewicht von 4 kg zu kommen. Die Steine hatten alle eine sehr gute Qualität, waren super mit Kalkrotalgen und diversen ersten „Kleinigkeiten“ bewachsen. Sie rochen sauber und angenehm (kein bischen modrig oder faulig). Es lebte auch wirklich sofort nach dem Einbringen der Steine eine ganze Menge Getier (kleine Colonista Gehäuseschnecken, eine Stomatella varia (Schnecke), Caulerpa Grünalgen und …..
Zu den Steinen hatte ich noch ein Portion Drahtalgen bestellt. Die in einer extra Tüte gelieferte Drahtalgen + wenige Caulpera Algen waren reichlich und auch von sehr guter Qualtität.
Leider ist es schon wieder spät geworden und irgend wann sollte man „Feierabend “ machen. Jedoch habe ich festgestellt, dass ich ruhig ein paar Steine mehr hätte bestellen können. So wird es wohl eine Nachbestellung von mir geben.
12.Oktober 2012 : Langsam nimmt die Sache Gestalt an.
17.Oktober 2012 : Ich bekomme in Kürze weitere 4 kg Lebendgestein. Die erste Bestellung war doch zu wenig. Die genaue Menge läßt sich schlecht einschätzen, da die Steine unterschiedlich massiv sind und dem entsprechend unterschiedlich schwer sind.
Zwei weitere Tiere habe ich entdeckt. Der kleine Zweig läßt sich recht gut bereits als Hornkoralle (Gorgonie) identifizieren. Was aus dem kleinen roten Gnubbel mal wird ? Keine Ahnung. Es könnte eine kleine Anemone werden. Bis jetzt hat sich der Gnubbel leider noch nicht verändert ( und auch nach zwei Monaten nicht). Später habe ich herausgefunden, dass es sich um Foraminiferen (einzellige Lebewesen) handelt. Irgend wann war der kleine rote Gnubbel weg.
18.Oktober 2012 : Der Nachschub an lebenden Steinen ( 4 kg) ist wohlbehalten und wieder in sehr guter Qualität angekommen. Nun habe ich fast 8 kg lebende Steine eingebracht. Mehr geht nicht. Einen Stein mußte ich teilen, weil er etwas zu groß war. In diesem Stein fand ich eine ca.6 cm große lebende Muschel. Diese setzte ich vorsichtig auf einen Stein. Sie öffnete sich sofort. Ihr scheint nichts passiert zu sein.
24.Oktober 2012 : Im nano sind nun einige erste Bewohner zu erkennen.
26.Oktober 2012 : Ich habe mich entschlossen nur minimal in die Entwicklung des nano’s einzugreifen. Ich warte geduldig ab, was sich aus den lebenden Steinen entwickelt, ohne wenn und aber ! Mal sehen, ob ich das durchhalte.
27.Oktober 2012 : Erste Rot- und Grünalgen wachsen aus den lebenden Steinen. Sie sind noch zu klein um näher bestimmt zu werden.
01.November 2012 : Auf den Steinen leben bekannte Tiere, wie die Colonista costulosa (kleine Gehäuseschnecken) und viele unbekannte Tiere. Ich bemühe mich die Tiere zu bestimmen.
14.November 2012 : Es wachsen in meinem nano sehr schöne Röhrenkorallen und Krustenanemonen. Bei den Krustenanemonen kann ich leider noch nicht erkennen, ob es sehr schöne Krusten oder eher die nicht so beliebten giftigen Protopalythoa werden. Dazu sind die Krusten noch zu klein. Auch nach mehreren Monaten haben sie sich kaum vermehrt und sind nicht größer geworden. Nachtrag : Es waren keine Protopalythoa – also nicht die Giftigen.
Es wuselt schon eine Menge Getier im nano herum.Leider habe ich bisher weder Krebse noch Krabben gesehen. Kleine Medusen (Hydrozoa , Quallen) sitzen abends an den Scheiben.
Bisher habe ich folgende Lebewesen gefunden : Röhrenkorallen, Hornkoralle, Caulerpa-Algen (Kriechsprossalgen),Valonia Kugelalgen, verschiedene Kalkrotalgen, erste Grünalgen, Drahtalgen,eine Seedattel (gehört zu den Miesmuscheln), Colonista Gehäuseschnecken, eine Stomatella varia (Ohrenschnecke), eine Volvarina Gehäuseschnecke,Netzschleimpilze (waren nur kurz da), diverse Asseln (Isopoden), kleine Gammarius (Flohkrebschen) und andere Kleinkrebschen,Glasrose (n) ?, hübsche Röhrenwürmer,Borstenwürmer, diverse unbekannte Würmchen , Foraminiferen (Kammerlinge),kleine Quallen und quallenähnliche Kleinstlebenwesen (Hydrozoa,Turbellarien (Strudelwürmer)…. – Ist schon erstaunlich wieviele Tiere in einem nano leben können! Bestimmt gibt es noch eine Menge versteckter Organismen, die ich nie zu Gesicht bekomme.
27.November 2012 : Lebende Steine sind wirklich immer für eine Überraschung gut. Da guckt man tagelang ins Aquarium und sieht nichts Neues. Und dann eine Überraschung nach der anderen. Gestern habe ich einen Spaghettiwurm (Reterebella sp.) an der Aquariumscheibe entdeckt und zwei kleine Hydrozoa – Medusen aus der Kategorie der Staurocladia ( zwei an der Scheibe wandernde quallenartigen Minilebewesen). Die Staurocladia Medusen sehen wie eine kleine Sonne aus.
09.Dezember 2012 : Diese Woche entdeckte ich eine neue Gehäuseschnecke – wahrscheinlich eine Volvarina sp. Die Volvarina Gehäuseschnecke läßt sich nur sehr selten und dann auch nur nachts sehen . Sie ist sehr schnell unterwegs und scheint sich von tierischen Organismen und Abfällen zu ernähren. Algen frißt sie keine.
Nachtrag : Es sind in der Zwischenzeit zwei dieser Schnecken im nano. Ob sie sich vermehrt haben oder schon immer zwei waren, kann ich nicht beantworten. Vielleicht sind es ja auch mehr und ich habe die Schnecken bloß noch nicht gesehen. Alles möglich!
09.Januar 2013 : Ich habe heute meinen Vorsatz gebrochen (ich wollte nicht in die Entwicklung des nano’s nach dem Einbringen der lebenden Steine eingreifen und abzuwarten was sich von allein entwickelt). Um mehr Bewegung ins nano zu bringen, kaufte ich Thor amboinensis (Hohlkreuz Garnelen – werden als Sexy Shrimps gehandelt) , ein paar Scheibenanemonen (Rhodactis und Ricordea) , eine kleine Himbeerkoralle (Pocillopora damocornis) und eine Bäumchenweichkoralle.
Der Grund ist nicht nur, dass es mir etwas zu langweilig wurde, sondern noch ein ganz anderer. Es vermehrten sich zusehends Tubellarien (Planarien,Plattwürmer). Im Buch „Trojaner im Meerwasseraquarium“ von Daniel Knop habe ich gelesen, dass ein übermäßiger Tubellarienzuwachs an einem zu hohen Sauerstoffgehalt im Aquarienwasser liegt. Und zu viel Sauerstoff im Aquarienwasser resultiert aus einer zu geringen Besiedlungsdichte mit Tieren, die den Sauerstoff verbrauchen. Fazit gegen Plattwürmer: Mehr Tiere einsetzen, die mehr Sauerstoff verbrauchen. Positiver Nebeneffekt, das nano wird immer interessanter 🙂
12.Januar 2013 : Und so sieht mein nano nach 3 Monaten aus. Ist noch reichlich Platz für Neuanschaffungen.
07.März 2013 : So ein nano ist schon eine feine Sache. Gleich neben dem Schreibtisch aufgestellt, ist es immer in Sichtweite. Mit so einem nano ist es möglich Tiere zu halten, die ein Artenbecken benötigen (also nicht in einem normalen Gesellschaftsbecken gehalten werden können, weil sie zu klein, zu empfindlich sind oder bestimmte Lebensbedingungen erfordern – Seepferdchen, große Röhrenwürmer, Seenadeln, Hohlkreuzgarnelen, Minigrundeln u.s.w.).
Nach fast einem Jahr Standzeit habe ich nun zwei kleine Panda-Grundeln eingesetzt. Es gibt für nano Aquarien wirklich hübsche kleine Grundeln zu kaufen, die nur 2-3 cm groß werden. Diese kleinen Kerlchen sind bestens für nano Aquarien ab 20 l geeignet. In größeren Aquarien kann man die Winzlinge nicht halten, da sie einfach zu klein sind und dort entweder von größeren Fischen gefressen werden oder auf nimmer Wiedersehen verschwinden. Die nano tauglichen Minigrundeln bekommt man in der Regel nur auf Bestellung.
Leider waren die Panda gobi’s nach sehr kurzer Zeit verschwunden und sind nicht wieder aufgetaucht.
Neuer Versuch zum Thema Minigrundeln: Kauf von 4 Trimma rubromaculatum Minigrundeln
Die Trimma waren an sich sehr gut haltbar, nahmen sofort Futter . Leider stellten meine Übernachtungsgäste mit meiner Erlaubnis die Pumpe nachts aus, um besser schlafen zu können. Nach der ersten Nacht ohne Strömungspumpe waren zwei der kleinen roten Fische verstorben. Und nach der zweiten Nacht, die anderen beiden auch noch. Sehr schade.
Die übrigen Tiere im nano entwickeln sich überaus gut.
Bis auf die Mißerfolge zum Thema Minigrundeln, macht so ein kleines Aquarium direkt neben dem Schreibtisch wirklich viel Spaß.Kann ich zur Entspannung wärmstens empfehlen.
An mich wurde das Anliegen herangetragen, hier einen Tipp für nano taugliche Tiere abzugeben:
Empfehlen kann ich prinzipiell kleinbleibende Tiere , die wenig Bewegungsdrang haben. Günstig sind : Scheibenanemonen, Krustenanemonen, kleinbleibende Korallen (Weichkorallen eher nicht, denn sie werden später meist sehr groß).Kleine Anemonen wie Cribrinopsis crassa, kleinbleibende Einsiedlerkrebse,Gehäuseschnecken, Röhrenwürmer. Minigrundeln. Kleine Garnelen, wie Thor amboinensis,kleine Krabben und Muscheln.Algen sehe ich eher eingeschränkt, denn sie können stark wuchern.Vielleicht wagt ihr Euch an ein Artenbecken zBsp. kleine Seepferdchen.
Natürlich darf man nicht alles wahllos zusammensetzen nur weil es uns so gefällt.Es ist wichtig sich vorher über ihre Bedürfnisse und Verhaltensweisen zu informieren.Außerdem entscheidet auch die Größe des jeweiligen nano’s, was hinkommen darf.
Und wenn es langweilig wird, verschenke ich die Steine + Tiere, kaufe mir einfach noch mal eine Ladung neue lebende Steine und fange wieder von vorn an. Ich finde die Entdeckerphase – was entwickelt sich aus den Steinen- absolut aufregend und spannend 🙂
Nachtrag zum Thema : „Probleme der Pumpe mit Oberflächenabsauger“ vom 22.08.2014
Zum Komplettset des 30 l nano marinus cube gehört ein Oberflächenabsauger mit einer Art Schwimmer. Das Absaugen funktioniert gut (aber nicht wirklich perfekt), wobei ich in einer anderen Hinsicht absolut nicht zufrieden bin. Ich setzte vor geraumer Zeit größere Gehäuseschnecken mit Zacken am Gehäuse ein ( Astralium Schnecken). Diese Schnecken mag ich sehr. Sie sind gemütlich unterwegs, friedlich und fressen Algen. Leider scheinen sich jedoch Schnecken jeglicher Art vom Oberflächenabsauger magisch angezogen zu fühlen. Sie kriechen regelmäßig zum Absauger und „halten“ mit ihrem Gehäuse und ihren „Gehäusestacheln“ den Schwimmerkorb an, so dass sich der angesaugte Wasserstrom verändert. Der Schwimmer hüpft auf und ab, macht laute Schlürfgeräusche und zieht sehr viel Luft an, die mit einer Vielzahl von Luftblasen das ganze Aquariumwasser versprudelt. Deshalb mussten leider die Astralium-Schnecken in mein 180 l Becken umziehen. Außerdem war der Ansaugkorb auch schon einmal vollständig mit Schalen von Stomatella Ohrenschnecken verstopft, die zwar hineingekrochen , aber irgend wie nicht mehr herausgefunden haben. Meine Pumpe fiel einen Tag aus und der Tierbesatz war fast vollständig verendet.
Ein weiteres Problem, am Ausströmerrohr ist ein kleines Teil, mit dem die Richtung des Wasserstromes beeinflusst werden kann. Es handelt sich um ein kleines Plastikteil, welches manuell ans Rohr geklippt wird. Diese Teil ist irgend wann abgegangen und für immer hinter den Steinen verschwunden. Leider gibt es dieses kleine Teil nicht als Ersatzteil zu kaufen.
Und eine Katastrophe, die vermeidbar gewesen wäre:
Nach einer Katastrophe in meinem 30 l nano um die Weihnachtszeit herum, ich hatte statt eines anderen elektrischen Gerätes ausversehen den Stecker der Strömungspumpe herausgezogen und dieses Malheur einen ganzen Tag lang nicht bemerkt, war innerhalb von 24 Stunden fast alles rettungslos eingegangen.Nur meine Zitronenwächtergrundel mit ihrer Partnergarnele überlebten das Disaster ohne Schaden.Ich habe eine Weile überlegt das nano vollständig aufzugeben, ganz von vorn zu beginnen oder es schrittweise zu „reparieren“.
Nach einiger Überlegung entschloss ich mich zum schrittweisen wiederaufbau. Heute habe ich deshalb zwei Grüne Spinnenkrabben (Mithraculus sculptus), zwei Hummelschnecken (Engina mendicaria) und einen neuen Blenny (Ecsenius stigmatura) eingesetzt. Alle Tiere haben sich problemlos einsetzen lassen und sich erstaunlicherweise sofort in ihrem neuen Zuhause wohl gefühlt.
Ich bin noch beim Neuaufbau meines 30 l nano und habe nun eine LED-Leuchte statt der dazugehörenden Leuchtstoffröhren von Dennerle auf die Abdeckscheibe gesetzt.Optisch sieht das kleine Becken jetzt viel schöner aus. Das starke Licht wirkt ganz anders als die Leuchtstoffröhren.Aber, nicht jedes Tier mag die stärkere Beleuchtung und das veränderte Lichtspektrum. Den grünen Rhodactis Scheibenanemonen,den Cribrinopsis crassa -Minianemonen und meinen Weichkorallen und Xenien scheint das neue Licht sehr gut zu gefallen. Die Ricordea yuma-genoppte Scheibenanemonen mögen das intensive Licht überhaupt nicht, schrumpfen und wandern langsam aber sicher in schattigere Bereiche ab.
Nachtrag : Leider war ich bzw. meine Scheibenanemonen und Weichkorallen mit so einer starken LED-Beleuchtung nicht zufrieden.Soll heißen sie schrumpften innerhalb von 2 Tagen auf ein Minimum zusammen, um sich zu schützen. Die LED Beleuchtung
war einfach zu intensiv.
Aktuell setze ich wieder das zum 30 l cube gehörende Nano Marinus Reef Light 24 W ein. Und alles ist in Ordnung.
Das LED Modul (Tropic Marin Suna Eco 1500 Ocean Blue XP) hat für das menschliche Auge eine sehr schöne Ausleuchtung im nano erreicht, aber wie gesagt meinen Scheibenanemonen, hat das starke Licht echt nicht gefallen.Vielleicht war das Modul auch einfach zu groß.
30 l nano cube – Stand Januar 2016 :
09.Juni 2018 : Ich habe mein 30 l nano aus zeitlichen Gründen aufgelöst und ausgewählte Tiere in mein 180 l Becken umgesiedelt. Zwei Becken waren mir zu aufwendig. Ab jetzt möchte ich meine ganze Aufmerksamkeit der Neugestaltung/Umgestaltung und Pflege meines 180 l Beckens widmen. Leider ist damit dieser Artikel beendet.
– E N D E –