Die auf dem Foto zu sehende Muschel kam unbemerkt mit lebenden Steinen in mein Aquarium. Ich wurde erst auf die extrem schmale Muschel aufmerksam, als die Muscheldeckel auf und zu klappten.
Bei der zackenartigen Muschel könnte es sich um eine Zackenauster (Hyotissa sp.) handeln.
Ich habe viel im Internet zum Thema Muscheln recherchiert. Aber erstens sehen die Muscheln sich oft recht ähnlich und zweitens gibt es viele wiedersprüchliche Fotos und Angaben. Ist auch egal, Hauptsache den Muscheln geht es gut.
Meine Muscheln werden von mir nicht zusätzlich gefüttert. Ich habe gelesen, dass es empfehlenswert ist, etwas Staubfutter mit einer Pipette über die Muscheln zu stäuben, damit sie in sehr sauberen Becken nicht verhungern. Die Muscheln wachsen bei mir ganz problemlos, ohne dass ich mich extra um sie kümmern muss.
Die braune, längliche Muschel kam ebenfalls mit lebenden Steinen in mein Aquarium. Sie stak in einem größeren Stein, den ich aus Platzgründen zerteilen musste. Nach dem ich den Stein mit einem Hammer zerteilt hatte, sah ich die Muschel direkt in der Bruchstelle. Zum Glück blieb die Muschel unverletzt und öffnete sich schon kurz nach dem Einsetzen im Aquarium und war unbeschadet.
Diese Muschel wurde als Seedattel (Lithophaga lithophaga) identifiziert. Seedatteln sind eng mit Miesmuscheln verwand.
Lithophaga ist eine zylindrisch geformte bohrende Muschel. Sie verfügt über ein Sensekret mit dem sie den Stein auflöst und sich Stück für Stück in den Stein hineinbohrt. Übrigens heißt Lithophaga „Steinfresser“. Ein treffender Name für diese Muschel.
Jetzt habe ich noch eine kleine lebende Seedattel in meinem 30 l Nano gefunden. Sie ist ca. 0,5 cm groß und sieht wie das erwachsene Tier aus, nur eben eine Miniausgabe.
Darüber hinaus produzieren diese Muscheln sogenannten Byssusfäden, mit denen sie sich auf Steinen festhalten. Byssusfäden werden auch von anderen Muscheln produziert, nicht nur von Seedatteln.
Nachtrag : Der Miesmuschel geht es nach nunmehr einem halben Jahr bestens. Zwar hat das eine oder andere Tier an ihrer Muschelschale gebohrt oder geknabbert. Das scheint die Muschel nicht wirklich zu stören. Sie wandert durchs Aquarium und hat bisher keine Ambitionen gezeigt, sich wieder in einen Stein hinein zu bohren.
Leider lebte die Seedattel bei mir nur ein 3/4 Jahr und ist Opfer irgend eines hungrigen Beckeninsassen geworden. Plötzlich lag nur noch die sauber ausgeputzte leere Schale da. Sehr schade. Wer die Muschel auf dem Gewissen hat, habe ich nicht herausbekommen. Zumindest scheint sie geschmeckt zu haben 😉
In meinen lebenden Steinen sind eine ganze Menge Löcher und Vertiefungen. Aus einigen Löchern schauten jeweis zwei durchsichtige Röhren heraus . Es hat eine ganze Weile gedauert bis ich hinter das Geheimnis dieser Ausström-Öffnungen (diese werden in Fachkreisen Siphone genannt) gekommen bin. Es handelt sich um Venusmuscheln (Veneridae).
Die Portugiesische Auster (nächstes Foto) habe ich vom Wattenmeer aus der Nordsee mitgebracht. Ob die Muschel sich auf Dauer im Aquarium rein Futtertechnisch halten lässt, bleibt abzuwarten. Auf der Auster hatten sich im Meer eine ganze Reihe von Seepocken(Rankenfüsser/Krebschen ) angesiedelt. Nachtrag : Leider ist es im Aquarium zu warm und es gibt genügend Tiere, denen so eine Auster gut schmeckt. Diese Austern waren nicht haltbar, die Seepocken auch nicht.
Die schöne grüne Miesmuschel (Perna viridis) sieht wirklich so intensiv grün aus! Leider war die Freude nur von kurzer Dauer. Für irgend ein Tier im Nano war die Muschel im wahrsten Sinne des Wortes ein gefundenes Fressen. Die Schalen standen gestern weit offen, die Muschel war leergefressen. Pech für mich und meine Muschel.
Hinweis: Perna viridis zählt im Meer zu den invasiven Arten, die sich immer mehr ausbreiten, massenhaft vermehren und dabei einheimische Tiere verdrängen.
Die zu den Miesmuscheln gehörende rötliche mit Längsrillen versehene Septifer bilocularis fand ich auf der Rückseite einer Riffplatte. Die Muschel ist ca. 1-1,5 cm groß. Ob sie noch wächst, kann ich euch später noch berichten.
Das nachfolgende Foto zeigt möglicherweise auch Septifer bilocularis, die in der Zwischenzeit eine beachtliche Größe von ca. 5cm erreicht hat.
Als ich mir einen Stein mit Seescheiden kaufte, bemerkte ich eine abgestorbene, längliche, transparente Muschel. Schade dachte ich damals, eine Muschel wäre nicht schlecht gewesen.
Manchmal hat man wirklich die berühmten Tomaten auf den Augen. In meinem 30 l Nano lebt eine ca. 3 cm breite, 5 cm hohe und nur 2-3 mm dicke, mir unbekannte Muschel. Die Muschel habe ich bisher echt übersehen. Ich dachte, dass es sich um einen Stein oder was auch immer handelt. Verwundert war ich erst, als das schmale Etwas sich ca. 0,5 cm weit öffnete. Zwischen den hauchdünnen, zeitweilig geöffneten Muschelschalen sieht man die merkwürdigen „Zähnchen„. Die Muschel ist senkrecht an einem Stein festgewachsen.
Ich habe beim Reinigen meines 30 l Nanos gleich den Stein mit einer bisher schlecht zu sehenden Muschel umgesetzt.
In der Zwischenzeit sind ein paar Monate vergangen und aus dem kaum als Muschel erkennbaren etwas ist eine stattliche Muschel von 4 cm Größe gewachsen. Muscheln sind Filtrierer. Die unbekannte Muschel scheint bei diesem rasanten Wachstum genügend feinstes Schwebefutter im Nano zu finden.
Diese Muschel hat mich total verblüfft. Sie saß lange brav am selben Stein. Da ich die Muschel samt Stein an eine andere Stelle setzte um sie besser sehen und fotografieren zu können, war das wohl der Auslöser für ihre rege Wanderschaft.
Es gibt sessile , also festsitzende Muscheln, die sich mit ihren Byssusfäden (Muschelseide) festkleben, frei schwimmende Muscheln und Muscheln die sich mit Hilfe eines Fußes fortbewegen können. Zur letzten Kategorie gehört die unbekannte Muschel, wie ich nun unschwer festgestellt habe. Sie ist rege im Nano auf Wanderschaft unterwegs. Und so wurde aus einer für mich langweiligen Muschel doch noch ein sehr interessantes Tier 🙂