Als ich mit der Meerwasseraquaristik begann, kaufte ich lebende Steine aus dem Becken meines Händlers. Auf einem Stein war ein kleiner, dünner abgestorbener Zweig.
Mein Erstaunen war groß, als nach einigen Wochen kleine Polypen aus dem für mich totgeglaubten Zweig hervorkamen. Ich wußte damals noch nicht, was daraus wachsen wird. Aus den kleinen unscheinbaren Ästchen entwickelten sich in einem Jahr zwei schöne Gorgonien (Hornkorallen) .
Pinnigorgia kann sehr einfach vermehrt werden. Sie werden an einer beliebigen Stelle abgeschnitten und lose in ein Loch eines Steines oder in Steinritze gesteckt. Die Hornkoralle ist nach meiner Erfahrung für jede Aquariengröße geeignet, kann aber erst so richtig in größeren Aquarien zur vollen Geltung kommen. In kleineren Becken muss sie öfters gestutzt werden.
Pinnigorgia ist eine sehr einfach zu haltende Gorgonie , die Symbiosealgen besitzt. Sie ist zwar farblich „nur“ braun, wächst aber dafür bei guter Strömung und Licht zu sehr schönen Büschen heran. Wird die Pinnigorgia zu groß, einfach abschneiden und verschenken. Sie wächst problemlos wieder nach.
Ich klebe die abgeschnittenen Stücke nie ! fest, so sollen die Gorgonien besser anwachsen. Diese Vorgehensweise funktioniert wirklich sehr gut und kann von mir absolut weiter empfohlen werden.
Wenn die Hornkorallen aufgrund meines relativ kleines Aquariums ( 180 l) zu groß werden, schneide ich in größeren Abständen einfach Zweige ab. Die Gorgonien regenerieren sich nach einiger Zeit wieder. Selbst die abgeschnittene Stelle am „Muttertier“ wächst bei mir immer wieder nach. Die Regenerationsfähigkeit dieser Koralle ist schon erstaunlich.
Ich habe deshalb schon eine Menge Ableger verschenken können. Die Pinnigorgia ist recht wuchsfreudig , pflegeleicht und sollte viel Strömung bekommen. Dann kann nichts mehr schief gehen. Ich gebe ab und zu etwas Phytoplankton ins Wasser und etwas flüssige Korallenahrung. Von dieser Fütterung haben auch all die anderen Korallen etwas.
Direkt in der Strömung entwickeln Gorgonien besonders viele Polypen und sehen dann besonders dicht und buschig gewachsen sehr schön aus.
Dass Steinkorallen ein Kalkskelett haben ist allseits bekannt. Das Weichkorallen/Oktokorallen, Seeigel, Seesterne, viele Schwämme, Würmer und Schnecken zu ihrer Stabilität ein alternatives System zur Stabilität und zum Schutz vor Freßfeinden besitzen, ist wohl weniger geläufig. Dabei handelt es sich um Skelettnadeln, die man Spicula nennt. Die Skelettnadeln können je nach Tierart aus verschiedenen Materialien bestehen. Meist handelt es sich um Kalk- oder Kieselnadeln.
Auf dem Foto sind die weißen Kalknadeln einer Pinnogorgia aus meinem Aquarium zu sehen. Nicht nur Steinkorallen sind interessant, auch andere, weniger spektakuläre Tiere, haben ihre Geheimnisse 😉