Mit dem Kauf einer Anemone kam mein erster Porzellankrebs zu mir. Es handelt sich um einen Neopetrolisthes maculatus (früher als Petrolisthes ohshimai bezeichnet). Aktuell pflege ich nur ein einzelnes Pärchen, was sich als die optimale Variante bezogen auf 180 l Aquarienvolumen herausgestellt hat.
Porzellankrebse gehören zu den Mittelkrebsen. Sie werden nur ca. 3 cm groß, mögen Temperaturen von 20 – 25 Grad. Porzellankrebse ernähren sich als Filtrierer von ihm Wasser herausgefilterten Partikeln, aber auchMysis und Artemia werden gern angenommen. Sie leben bevorzugt in Nesseltieren. Nesselnde Tiere bieten Porzellankrebsen Schutz vor Feinden. Ähnlich wie bei Anemonenfischen, scheint der Krebs gegen die Nesselkraft immun zu sein. Wie er das anstellt, konnte ich bisher noch nicht herausfinden.
Damit die Porzellankrebse stets genug Partikel zum Filtern vorfinden und nicht verhungern, gebe ich ab und zu etwas Plankton für Filtrierer ins Wasser.
Plankton kann man als Fertigprodukt in Flaschen kaufen, welches auch anderen Filtrierern, wie zum Beispiel Muscheln und Gorgonien, zu Gute kommt. Es gibt aber auch andere Produkte, wie Pulver zum Auflösen oder flüssiges Plankton in Portionstüten. Die Produktpalette ist vielfältig. Man muss selbst probieren, welche Produkte für die Tiere am besten geeignet sind und welches Futter am gut angenommen wird.
In meinem Aquarium lassen sich die Porzellankrebse ohne Scheu den ganzen Tag blicken.
Das diese kleinen Krebse trotz ihrer sehr großen, gefährlich aussehenden Scheren „nur“ Filtrierer sind, könnt ihr im nachfolgenden vergrößerten Foto sehen. Untereinander können Porzellankrebse jedoch auch recht ruppig sein.Wenn es um den Lieblingsplatz oder einen Partner geht, sind Porzellankrebse nicht gerade zimperlich. Da geht auch gleich mal ein ganzer Arm verloren, der bei einer der nächsten Häutungen problemlos wieder nachwächst.
Ich finde es wirklich putzig, wenn mein Pärchen Porzellankrebse, wie in einem Bett auf ihrer MinMax Anemone lebt. Es sieht wirklich manchmal aus, als würden sie sich mir ihr zudecken. Prinzipiell stimmt das sogar. Sie verstecken Körperteile unter den klebrigen runden Noppen der MinMax Anemone und sind so vor Angriffen anderer Tiere geschützt. Porzellankrebse und MinMax Anemonen sind wirklich sehr gut und problemlos haltbar. Ich denke beide Tierarten sind auch für Anfänger gut geeignet.
Anfassen sollte man die MinMax aber nicht, denn sie ist eine echte Teppichanemone und deshalb extrem „klebrig“. Eine unbeabsichtigte Berührung ist sehr unangenehm, aber nicht weiter gefährlich. Trotzdem solltet man immer sehr sorgsam und vorsichtig in der Meerwasseraquaristik hantieren und sich auch gut anschließend die Hände waschen.
Oft sitzt das Pärchen gemeinsam auf einer dieser zu den Teppichanemonen gehörenden Anemone. Sie sitzen aber auch oft einzeln jeder auf einer MinMax. Am liebsten sitzen sie auf der größten meiner 4 MinMax.
Auf 180 l empfehle ich nur ein einzelnes Paar zu halten, da ich in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht habe, dass trotz Kauf weiterer Tiere, stets nur dieses eine Paar am Leben geblieben ist. Ich gehe davon aus, dass das dominante Männchen, die andere Tiere aus seinem Revier geräumt hat. Gegegnüber anderen Tieren sind die Porzellankrebse absolut friedlich. Für ein nano sollten diese Tiere auch sehr gut geeignet sein.
Wenn der Panzer verschmutzt oder zu klein geworden ist, häuten sich diese Mittelkrebse, wie alle Krustentiere. Sie sehen nach der Häutung wie blank geputzt aus. Die alte, abgestreifte Haut kann ein Anfänger leicht mit einem gestorbenen Tier verwechseln.
Die alte Hülle liegt vollständig im Aquarium und wir recht schnell von Detritus fressenden Organismen entsorgt. Am Anfang habe ich Häutungsreste von Garnelen und Krebsen aus dem Becken entfernt. Das ist absolut unnötig! Einfach liegen lassen, meist dauert es nur 1-2 Tage und dann sind die Reste spurlos verschwunden.