Nachdem ich mein altes und zerkratztes 120 l Aquarium nun schon seit 13 Jahren im Einsatz hatte, stand der Entschluss fest, ein neues Aquarium muss her. Da noch ein paar Zentimeter Platz bis zum Sofa frei waren, durfte das neue Aquarium minimal größer als das alte Becken sein. Und so wurde der Entschluss in die Tat umgesetzt. Ein 180 l Aquarium von Juwel mit Unterschrank wurde gekauft.
Die Maße des Aquariums sind 101 x 41 x 50 cm .
Der Aufbau des Unterschrankes verlief problemlos.
Eine schöne blaue Aquarienklebefolie (Motiv „Unter Wasser“), die ich vorher im Internet bestellt hatte, wurde auf die Rückwand geklebt. Diese Aktion war nicht weiter schwierig, außer dass mein Teppich einen Leimfleck abbekommen hat. Zum Glück ließ sich der Leim wieder rückstandslos entfernen.
Das größte Problem lag in einer ganz anderen Sache. In Juwel Aquarien ist ein schwarzes Filtergehäuse bereits vorinstalliert, sprich ziemlich fest eingeleimt. Ich wollte den Raum in der Ecke aber anders nutzen und das Filtergehäuse deshalb entfernen.
Der Verkäufer meinte mit einem Teppichmesser ließen sich die Klebestellen von der Aquarienscheibe einfach trennen. So einfach war es dann in der Praxis doch nicht! Nachdem mein Mann und ich im Internet nachgelesen hatten, wie andere Aquarianer dabei vorgegangen sind, haben wir alle möglichen Varianten ausprobiert. Nach langem Hin- und Her war der Kasten dann endlich ohne Beschädigung des Aquarium heraus. Vielen Dank an meinen Mann, der die Aktion mit Geduld und Fingerspitzengefühl erfolgreich zu Ende gebracht hat!
Jetzt, nachdem alles geleimt und aufgebaut war, konnte ich an das Ausräumen und die Entleerung des alten 120 l Beckens herangehen. Das ging viel schneller als gedacht. Leider hatte ich mich in der Anzahl der benötigten Lagerbehälter verschätzt und mußte alle Reserven an verfügbaren Eimern und Schüsseln mobilisieren. Hier nur ein kleiner Ausschnitt vom ganzen Chaos.
Die Fische ließen sich relativ problemlos mit einem Kescher herausfangen, Einsiedlerkrebse und Schnecken wurden per Hand herausgelesen. Die Korallen herauszuholen war dagegen einfach.
Das leere Aquarium und der alte Unterschrank wurden zur Entsorgung abgestellt (sie waren wirklich nicht mehr zu gebrauchen), die neue Aquarienkombination aufgebaut. Livesand ( 1 Beutel a 9 kg) wurde eingebracht und mit einer Tüte abgedeckt, um nicht so viele Trübstoffe beim Auffüllen des Wassers aufzuwirbeln. Wie man am Foto erkennen kann, ist mir das trotz aller Vorsicht nicht wirklich gelungen. Zum Glück verschwindet die Trübung nach einigen Stunden wieder.
Nun warteten noch die Einsiedlerkrebse und Gehäuseschnecken darauf ihr neues Zuhause in Besitz zu nehmen.
Nachdem alle grundlegenden Wasserwerte mehrfach gemessen, überprüft , korrigiert und für gut befunden worden waren, durften auch die Fische vorsichtig und langsam nach und nach in den späten Abendstunden in ihr neues Zuhause einziehen. Entleeren, Aufbauen, Befüllen und Einsetzen war bei einem Aquarium von 180 l bereits eine Tagesaufgabe mit einem genauen Ablaufplan. Hut ab vor Aquarianer mit größeren und Riesenbecken Becken !
Bis jetzt scheint allen Tieren der Wechsel nichts ausgemacht zu haben, auch wenn das Wasser wirklich extrem trüb war.
Und nun hieß es abwarten, ob die Aktion erfolgreich war. Es ist ganz wichtig, dass ihr niemals nur neues Wasser verwendet. Hebt auf jeden Fall einen Teil des alten Aquarienwassers auf und verwendet lebende Steine und Livesand. Damit „impft“ ihr Euer neues Aquarium mit jeder Menge Mikroorganismen an, die für eine gute Wasserqualität sorgen und überlebenswichtig für Euren Tierbesatz sind. Das ist zumindest meine Erfahrung, auch wenn das nicht jeder so sieht.
2.Tag : Über Nacht war die Trübung, verschwunden. Fischen, Einsiedlerkrebsen, meinem kleinen Seeigel und sowie den Korallen geht es bestens. Es gab keine Verluste und alle sehen gesund und munter aus. Nur meine big Lobophytum-Fingerlederkoralle (in der Mitte des Aquariums), mußte sich erst noch eingewöhnen. Nach dem Häuten wird sie sich wieder voll entfalten. So zusammengezogen heißt diese Weichkoralle in meiner Familie “Mauli”, weil sie herum mault (so verschrumpelt aussieht). Es wird nicht lange dauern , dann expandiert meine Lieblingskoralle durch Aufpumpen mit Wasser zu einer beachtlichen Größe von etwas 25-30 cm. Diese Fingerlederkoralle ist geschätzte 10 Jahre alt und mein erstes großes Tiere, was ich als Anfänger gekauft hatte. Sie hat mir all meine Anfängerfehler verziehen 😉
3.Tag : Meine große Weichkoralle scheint ihren „Schock“überwunden zu haben. Sie dehnt sich immer mehr aus, hat aber ihre volle Schönheit noch nicht weider erreicht.
Nach einer Woche :
Und so sah das Aquarium 4 Wochen später aus (November 2014) :
Leider ist, wie es schon zu erwarten war, von der schönen blauen Rückwand durch Algenaufwuchs nicht mehr viel zu sehen. Ich reinige die Rückwand nicht, damit Aufwuchs fressende Tiere genügend zum Abraspeln finden, wobei einige Gehäuseschnecken und zwei Seeigel, die Rückwand so langsam aber sicher wieder von den Braunalgen frei putzen.
17.März 2018 : Ich überlegte schon länger für mein 180 l Juwel Aquarium den alten T5-Leuchtbalken ( 2xT5) gegen einen Juwel LED-Leuchtbalken auszutauschen. Dieser Tausch ist nicht ganz billig und natürlich weiß man vorher nicht, wie die Tiere auf diese Veränderung reagieren werden. Ich habe den Wechsel gewagt.
Was ich bei Juwel total unsinnig empfunden habe ist, dass ich mir einen LED-Leuchtbalken mit 2 darin installierten LED -Beleuchtungen für Süßwasser kaufen musste und es kein analoges Angebot für die Meerwasseraquaristik gab. Heißt, zusätzlich wurden von mir 2 LED-Leuchtmittel von Juwel für die Meerwasseraquaristik gekauft und gegen die vorinstallierten Süßwasser-Leuchtkörper ausgetauscht.
Die Juwel-Leuchtmittel sind:
1 x Juwel LED-Marine (Hellweißes Licht) 895cm / 23 Watt / 2950 Lumen / 14.000 Kelivin
1 x Juwel LED-Blue (Aktinisch blaues Licht) 895cm /23 Watt / 440 Lumen
=> Hinweis: Die LED-Blue muss nach vorn in den Leuchtbalken, damit ein Meerwassereindruck entsteht, das hellweiße Licht nach hinten.
Zusätzlich habe ich neu Reflektoren angebracht, da die Lichtstreuung für mein Becken nach vorn und hinten zu gering war.
Und so sah der alte T5-Leuchtbalken aus :
Jetzt gefällt mir mein Aquarium prima. Die Tiere sehen im neuen Licht sehr gut aus und scheinen es auch zu mögen. Ich werde nach einiger Zeit wieder berichten, damit ihr wisst, ob es Veränderungen gegeben hat. (Nachtrag nach ca. 4 Wochen, alles bestens gelaufen, es gab und gibt keine Probleme durch den Wechsel!).
Und so sah das 180 Liter Aquarium 2018 – 2019 aus:
Nachtrag: Oktober 2020
Mein alter Tunze Oberflächenabsauger hat nach langen Jahren seinen Geist aufgegegeben. Ich hatte schon einige Zeit damit gerechnet, konnte die im Absauger enthaltene Pumpe bisher jedoch durch gründliches Auseinandernehmen und Reinigen wieder zum Laufen bringen. Aber irgendwann war dann endgültig Schluß. Nichts ging mehr.
Ich hatte mich bisher nur gescheut den alten Oberflächenabsauger auszutauschen, weil die neuere Generation Innenfilter/Oberflächenabsauger von Tunze größer ist und sie bei mir eigentlich von der Höhe durch die Riffaufbauten nicht mehr hineinpassen. Nun habe ich aber einen neuen kaufen müssen und mich für den Tunze Comline Multifilter entschieden. Mit etwas Veränderungen in den Riffaufbauten an dieser Stelle passte er dann doch gerade noch hinein. Ein sehr schöner kompakter Innenfilter/Oberflächenabsauger, den ich mit einfacher Filterwatte betreibe, diese 1x wöchentlich austausche.
Man kann bei Bedarf den Innenfilter aber auch mit anderen Filtermedien betreiben. Ich bin zufrieden.
05.11.2022
Mein 180 l Becken hatte sich vom Start 2014 – Anfang 2022 sehr gut entwickelt, war aber mit Steinen und Korallen in der Zwischenzeit übervoll geworden. Mit der Zeit wird man etwas Betriebsblind. Deshalb beschloss ich nach einem Hinweis mein Becken vor allem von der Masse an Steinen und einigen Weichkorallen stark auszudünnen, sozusagen einen fast „Neustart“ zu wagen. Dabei habe ich nicht das ganze Becken ausgeräumt, sondern im bestehenden Becken aufgeräumt. Nun hat jedes Ding wie immer zwei Seiten. Wieder fast bei null anzufangen, erfordert wahnsinnig viel Geduld. Noch dazu, wo die Preise der Tiere extrem gestiegen sind. Also geht das Ganze nur in meiner eigenen Art Step by Step + Geduld haben. Ich werde nach einiger Zeit den Entwicklungsfortschritt posten.
Da ich immer wieder angeschrieben und nach meiner technischen Ausstattung des 180l Juwel-Aquariums gefragt werde, hier die Übersicht (Stand November/2022):
- Juwel-Leuchtbalken mit 1x LED-Marine und 1x LED-Blue (Blue vorn) – 895cm
2. Tunze comline Filter 3168 /Oberflächenabsauger (betrieben wahlweise mit Filterwatte)
3. Aqua Medic SmartDrift 3.1 Kompakte „Ultra Silent“ Strömungspumpe, Steuerung über App oder Controller (inkl.)
Das ist alles. Ich habe kein Filterbecken, keinen Abschäumer, keinen Heizstab.
Nachfolgend eine kleine „Inventur“ meiner Beckenbewohner.
Bewohner im 180 l Becken per 11/2022
Fische
2 Amphiprion ocellaris black
3x Gelbschwanz-Demoisellen (Chrysiptera parasema)
2x Pyjama-Kardinalbarsche (Sphaeramia nematoptera)
1x Zitronenwächter-Grundel (Cryptocentrus cinctus) + Alpheus Knallkrebs
LPS-Korallen
Flötenkorallen (Caulastraea furcata)
1xMargeritenkoralle (Goniopora sp.)
3xPavona decussata
1xScolymia sp.
Lichtensteins Blasenkoralle (Physogyra lichtensteini)
SPS-Korallen
Milka-Koralle (Stylophora pistillata)
Nadelkoralle (Seriatopora caliendrum)
Weichkorallen
Fingerlederkorallen (Lobophytum sp.)
Grüne Sinularia (Sinularia sp.)
Ohrlederkoralle (Sinularia brassica)
Pilzlederkorallen (Sarcophyton sp.)
Röhrenkorallen (Clavularia sp.)
Krustentiere: Porzellankrebs (Neopetrolisthes maculatus)
Anemonen/Krusten/Scheiben
3x MinMax Anemonen (Stichodactyla sp.)
1x Stichodactyla tapetum
Sandanemonen (Phymanthus sp.)
Korallenanemonen (Corynactis sp.)
diverse Zoanthus und Palythoa/Zoanthus (Alien Explosion)
diverse Rhodactis und Discosoma Scheibenanemonen
Schnecken/Muscheln
Sternschnecken Astralium sp.
1x Goldring-Kauri (Monetaria annulus)
Aasschnecke (Nassarius coronatus)
Hummelschnecke (Engina mendicaria)
Ohrschnecke (Stomatella auricula)
kleine Schlammschnecken (Nassiurs sp.)
Turboschnecken (wahrscheinlich Turbo bruneus)
Schlüssellochschnecken (Diodora sp.)
diverse Wurmschnecken, Muscheln
Stachelhäuter
2 große Pfaffenhut-Seeigel (Tripneustes gratilla)
diverse Schlangensterne – nicht gekauft
Gänsefußseesterne (Aquilonastra sp.) – nicht gekauft
Außerdem : selbst gewachsene Schwämme, kleine Borsten- und Röhrenwürmer, Flohkrebse /Gammarus sp.), Asseln, wenige Grün- , Rot- und Braunalgen.