Ich kaufte beim Händler ein paar nützliche Schnecken und sah dort an der Scheibe etwas auffallend Weißes. Es sah wie ein schneeweisser Fuß einer Schnecke aus.
Der Händler erklärte mir, dass es sich um eine kleine Sandanemone handelt und ob ich sie haben möchte. Ja, klar ! Ich mag Tiere, die schon beim Betrachten eine gewisse Neugier wecken. Die kleine weiße Sandanemone (ca. 1-2 cm groß) setzte ich vorsichtig auf einen Stein. Sie saugte sich dort sofort fest und wanderte relativ flott in ein sicheres Versteck in eine Steinspalte. Und dort sitzt sie nun und muß ihren „Schock“ der Umsiedlung verkraften. Mal sehen, wie sich alles entwickelt. Ich würde mich freuen, wenn ich sie erhalten könnte.
Bei der Sandanemone handelt es sich um eine Phymanthus sp. Der Vorteil lateinischer Bezeichnungen zeigt sich bei Recherchen im Internet. Die Suche ergibt mehr Treffer, da auch Seiten anderssprachiger Regionen angezeigt werden.
Die Sandanemone ist in ihrem Steinspalt sitzen geblieben und hat sich bisher von dort nicht weg bewegt. Ich füttere sie mit einer Pipette mit feinen Frostfutter (Cyclops). Die kleine Anemone nimmt das Futter problemlos an und schließt sich für eine kurze Zeit, um das Futter zu verdauen.
Jetzt hat sich die Phymanthus endlich etwas aus ihrem Steinspalt hervorgeschoben. Ihre glasartigen feinen Tentakeln sehen sehr schön aus.
Bisher ist die Anemone absolut unproblematisch. Ich habe mich gewundert , warum die Sandanemone Sandanemone heißt, wenn sie bei mir in einer Steinspalte lebt. Und nun macht die Sandanemone ihrem Namen alle Ehre und ist aus der Steinspalte in den Sand gewandert. In letzter Zeit hat sie ab und zu ihren Platz minimal gewechselt ohne sich weit zu entfernen. Wer weiß was sie dazu veranlaßt hat.- Irgend wann, war die kleine Sandanemone in den Steinaufbauten für immer verschwunden .
Ich kaufte noch eine andere größere Sandanemone, eine Phymanthus buitendijki. Diese Sandanemone lebt , wie der Name schon sagt, ebenfalls auf dem Boden. Trotzdem befestigt sie ihren Fuß, wie alle Anemonen an einem Stein oder der Scheibe.
Diese Sandanemone wird zwischen 5 -15 cm groß, besitzt Zooxanthellen (benötigt Licht) und muß deshalb nicht extra gefüttert werden. Man kann die Anemone füttern, jedoch wird davon abgeraten, da speziell diese Phymanthus Anemone sich rege vermehren soll. Kann ich bisher bei mir nicht bestätigen. Sie hat nur eine neue Anemone hervorgebracht. Über mehr Zuwachs würde ich mich freuen.
Die Phyamnthus Sandanemone kann sich ganz schließen und ihre Tentakeln dabei einziehen.Auf dem Foto ist eine halb geöffnete Phymanthus zu sehen. Sie hat einen weiß gepunkteten Fuß. Nur ein paar Sekunden später war sie ganz geöffnet.
Die Sandanemone hat sich vermehrt und eine neue kleine Anemone(ca. 1 cm) hervorgebracht, die noch ein ganzes Stück wachsen muss. Diese junge Anemone ist aber bisher der einzige Nachwuchs meiner Sandanemone, den ich gefunden habe.
Hier noch eine andere Phymanthus Sandanemone mit intensiv metallisch grüner Scheibe. Ein wirklich sehr schönes Tier.
Heute habe ich mir einen Wunsch erfüllt, den ich schon lange habe. Ich finde Phymanthus crucifer – Perlenanemonen wunderschön. Auf einer jährlichen Messe konnte ich viele Perlenanemonen bewundern, aber leider keine kaufen, da die Heimreise stets nur per Flug mit Handgepäck erfolgte. Endlich konnte ich heute so eine Schönheit ganz in meiner Nähe erwerben.
Die Perlenanemone setzte ich auf den Boden in direkter Nähe zu den Riffaufbauten. Sie entspannte sich nach dem Einsetzen recht schnell und auch der Mund schloss sich wieder auf ein normales Maß. Ich bin happy und freue mich total. Perlenanemonen sollen bis 18 cm groß werden und müssen wöchentlich 2-3x gefüttert werden.
Und hier eine ganz andere Art :
Auch dieses merkwürdige Etwas ist eine Anemone, wahrscheinlich eine Edwardsia sp. oder Scolanthus sp. Edwardsia nennt man auch Grabende Anemone und Scolanthus Wurmanemone.
In der hintersten Ecke meines 30 l nano Aquariums entdeckte ich ein mir unbekanntes Tier. Der Stiel sah wie ein Bleistift aus. Als ich, die unter ziemlichen Verrenkungen gemachten Fotos vergrößerte, sah ich an der Spitze durchsichtige, lange, dünne Tentakeln. Also handelt es sich um eine Anemone, aber um welche ?
Ich recherchierte im Internet und fand ziemlich übereinstimmende Fotos mit Edwardsia oder Scolanthus – Sandanemonen. Die meisten Beschreibungen und Fotos dieser Sandanemonen gibt es leider nur aus Nordeuropa und Nordamerika. Einige wenige stammen aus wärmeren Regionen.
Schon merkwürdig bei lebenden Steinen aus Indonesien ( zumindest wurden sie mir als solche verkauft). Ich bin etwas nachdenklich geworden.
Die Anemone, die auch als grabende Sandanemone bezeichnete wird scheint relativ standorttreu zu sein, bevorzugt nicht so stark beleuchtete Bereiche im Aquarium und benötigt einen feinen Sandboden, in dem sie lebt und in den sie sich jederzeit zurückziehen kann.Sie zeigt nur nachts ihre gläsernen Tentakeln.
Diese ungewöhnliche Sandanemone hat sich sogar im 30 l nano moderat vermehrt, ist aber absolut harmlos.