Der Pfaffenhut Seeigel (Tripneustes Gratilla) ist als super Algenfresser sehr beliebt und absolut nützlich. Er nimmt im Aquarium eine ähnliche Stellung wie algenfressende Schnecken ein.
Als Erstes wurden vom Seeigel sämtliche Kalkrotalgen verputzt, dann alle Caulerpa Grünalgen. Der Seeigel bereitet mir bisher nur Freude. Negatives kann ich echt nicht über ihn sagen. Ab und zu kann man ein überbrühtes Salatblatt, Blattalgen aus dem Zoofachgeschäft oder einfach Sushi-Algen/Nori-Algen (sehr preiswert!) mit einer Futterklammer befestigen oder direkt verfüttern. Wer Wert auf die Haltung von sehr schönen Makroalgen im Aquarium legt, muss leider auf algenfressende Seeigel verzichten.
Der Pfaffenhutseeigel sammelt im Aquarium alle möglichen Dinge und trägt sie zur Tarnung mit sich herum. Im englischen Sprachraum heißt er deshalb zu Recht „collector urchin“ – Sammel-Seeigel.
Wenn er sehr viel zu fressen hat, scheidet der Pfaffenhut-Seeigel eine ganze Menge gelbe, feinkrümelige Exkremente aus. Scheint aber Niemand zu schaden. Die Ausscheidungen werden innerhalb kürzester Zeit durch Mikroorganismen oder Würmer (den Detritusfressern) beseitigt.
Tripneustes gratilla liebt es sich mit allen möglichen Dingen zu tarnen. Er hält mit seinen vielen Füßchen lose Gegenstände jeglicher Art fest und trägt sie mit sich herum. Ab und zu muß ein Einsiedler aufpassen nicht Teil der Seeigel-Deko zu werden.
Einmal hat sich der Seeigel das Thermometer geschnappt und trug es eine Zeit lang mit sich herum. Irgendwann hat er es wieder los gelassen. War wohl doch eine Nummer zu groß für ihn. Alle Achtung! Der Seeigel ist ziemlich kräftig.Er ist übrigens ein kleiner Speedy Gonzales, der Seeigel legt ein erstaunliches Tempo an den Tag.
Einen Urlaub hat der schöne Seeigel leider nicht überlebt. Durch eine langanhaltende Hitzeperiode ist die Temperatur im Aquarium auf 31 Grad Celsius gestiegen.Vom Seeigel ist mir nur das leere Kalkskelett geblieben.
Tripneustes gratilla gehört zu den regulären Seeigeln, das heißt er ist rund und besitzt zwei Körperöffnungen. Dabei ist logischerweise die Mundöffnung auf der Unterseite des Seeigels und die Darmöffnung auf der Oberseite. Das leere Gehäuse ist als einziges von meinem schönen Seeigel übrig geblieben.
Aktuelle Anmerkung 17.10.2016 : Aus heutiger Sicht und langjähriger Erfahrung gehe ich davon aus, dass der Seeigel nicht durch die kurzfristige Temperaturerhöhung auf 31 Grad Celsius eingegangen ist. Ich habe im Internet recherchiert und als tolerierte Temperatur 13-34°C gefunden, die übliche Temperatur unter der diese Seeigel im Meer leben beträgt 24-30 °C.
Ich habe vor einiger Zeit meine Kugel-Seeigel (Mespilia globulus) verschenkt, weil es nicht mehr genug Algennahrung für sie in meinem Aquarium gab. Ich war der Meinung, dass eine Gruppe von Nerita Napfschnecken, die verbliebenen geringfügigen Algen von den Steinen putzen würden. Sie können aber mit einem guten Algenfressenden Seeigel nicht mithalten und langsam aber sicher wuchsen Algenrasen auf einigen Steinen.
Jetzt habe ich doch wieder zwei neue Pfaffenhut-Seeigel (Tripneustes gratilla) gekauft. Sie sind fleißig beim Algenabfuttern. Sie sind und bleiben die besseren Algen- und Algenaufwuchsfresser!
Die dunkelblauen Flächen sind nicht glatt, sondern bestehen aus unzähligen kleinen nützlichen Werkzeugen für den Seeigel. Diese Werkzeuge sind auf der Makroaufnahme gut zu erkennen.
Pfaffenhut-Seeigel sind super Algenfresser, so dass in meinem relativ kleinem 180 l Becken die Algennahrung für die fleißigen Seeigel schnell weggefressen ist. Damit meine in der Zwischenzeit bereits rechts groß gewordenen Seeigel nicht verhungern, bekommen sie täglich ein kleines Stück Nori-Algen gefüttert.
Besonders gut macht sich die Fütterung ohne nasse Hände, wenn die Seeigel oben am Aquarienrand herumputzen. Dann rupfe ich ein Stück Nori-Algen (Sushi-Algen) ab und stecke dieses vorsichtig zwischen Scheibe und Seeigel. Die Nori-Algen werden immer kurz danach zur Mundöffnung geführt und nach und nach gefuttert. So ist sichergestellt, dass meinen beiden Seeigeln stets ausreichend Algennahrung zur Verfügung steht. Trotz Zufütterung wird das ganze Becken weiterhin sehr gut geputzt!