Wichtiger Hinweis : Alle Krustenanemonen, egal ob Palythoa oder Zoanthus können ein gefährliches Gift das Palytoxon enthalten. Dieses kann beim Menschen schwere gesundheitliche Schäden verursachen kann. Es passiert zwar sehr selten etwas, aber wenn dann wurde über schwere bis schwertse gesundheitliche Beeinträchtigungen berichtet. Palytoxin ist eins der stärksten Gifte überhaupt. Bitte beachtet eine mögiche Gefahr, wenn ihr an Euren Krusten hantiert!
Krustenanemonen wachsen meist recht langsam – dachte ich jedenfalls. Wenn erst mal eine gewisse Größe der Population erreicht ist, scheinen sie sich um so schneller zu vermehren. Es wirkt auf mich, als wenn jede Sieger im „Kampf“ um den Lebensraum sein will.
Diese Grünen Palythoa sp. Krustenanemonen kaufte ich als Anfänger. Sie sehen zwar mit ihrer intensiv grünen Farbe toll aus, aber ich hatte betreffs Giftigkeit nie ein gutes Gefühl mit ihnen und mich schnell wieder von ihnen getrennt, als sie anfingen sich zu vermehren.
Es gibt zahllose Farbvarianten, die verschieden gut wachsen und ein differenziertes Vermehrungspotential haben. Sie sind im Allgemeinen sehr genügsam. Mit der Zeit überwachsen Krustenanemonen ganze Steine und Flächen. Das sieht sehr dekorativ aus. Außerdem hat es den Vorteil, dass sich an den überwachsenen Flächen keine Algen bilden können. Der Platz ist so zusagen schon besetzt. Und wenn es doch mal zu viele werden, kann man sie verschenken.
Die Vielfalt an Farben und Farbkombinationen und Größen kann oft nicht näher bestimmt werden, so dass die meisten bloß mit einen „sp.“ zum lateinischen Namen ergänzt werden. „sp.“ heißt Spezies = eine Zoanthus Art.
Zoanthus Krustenanemonen müssen nicht separat gefüttert werden. Sie erhaschen gern umherschwimmendes Futter, das von der Fütterung der anderen Tiere übrig bleibt. Dann schließen sich die Polypen zum fressen. Nachts sind die Polypen alle geschlossen.
Nur ein Problem habe ich jedes Mal nach dem Kauf einer neuen Sorte. Die Krusten lassen sich sehr schwierig befestigen. Ich habe noch kein Patentrezept gefunden. Oft fällt mir die Kolonie auseinander.
Am besten ist es, wenn Krustenanemonen bereits auf einem Stein festgewachsen sind und der Stein samt Krusten gekauft wird.
Erstaunlich finde ich die Fähigkeit von Krusten plötzlich an ganz anderen Stellen aufzutauchen und dort weiter zu wachsen. Ich habe bis jetzt noch nicht herausbekommen, wie sie das anstellen. Lassen sich die Krustenanemonen von der Strömung wegtragen, trägt sie ein Seeigel als Deko durch die Gegend oder wandern sie gar selbst?
Wie siedle ich Krustenanemonen um ?
Wer gern einige Krusten umsiedeln möchte, lehnt einfach einen kleinen Stein an solch eine Kolonie und wartet, bis er besiedelt wird. Dann vorsichtig den Stein wegnehmen und an die gewünschte Stelle bringen. Professionelle Züchter haben einen anderen Trick. Sie haben eine spezielle Säge und zerteilen vorsichtig den Stein in Stücke. Die Steine gelangen dann mit jeweils einer kleinen Krustenkolonie in den Handel, nach dem Prinzip aus einer mach viele.
Die gleichen Krustenanemonen können unter verschiedenen Lebensbedingungen (zB.hellerer Stand, dunklerer Stand) sich differenziert entwickeln . So erwecken sie den Anschein, dass es unterschiedliche Arten sind.
Wichtiger Hinweis : Bleiben die Polypen einer Krusten-Kolonie permanent geschlossen, kann das ein Zeichen für den Befall mit Schädlingen der verschiedensten Art sein. Solche Schädlinge sind Krustenanemonen fressende Nacktschnecken (Aeolidiella, sind extrem klein), Gehäuseschnecken (Heliacus variegatus, flach, spiralig, schwarz-weiß) oder Asselspinnen (treten nur nachts auf). Hier hilft nur genaues Hinsehen. Als Maßnahme hat sich am besten ein kurzes Süßwasserbad oder ein Dip zur Reinigung von Korallen der gesamten Krusten-Kolonie bewährt. Ich habe das bisher einmal ausprobiert. Nach dem kurzen Bad öffneten sich wieder mehr Polypen, obwohl ich selbst keine Schädlinge gesehen habe.
Zoanthus Krustenanemonen gibt es nicht nur in unendlich vielen Farben und Mustern, sondern sie unterscheiden sich auch deutlich in der Größe. So gibt es große Zoanthus-Arten mit einem Durchmesser von 1-1,5cm und sehr kleine, die nur wenige Millimeter Durchmesser aufweisen. Auf dem Foto sind links die großen und rechts, die sehr kleinem mit dem leuchtend gelbgrünen Ring zu sehen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass große Arten sich deutlich stärker vermehren und einfacher in der Pflege sind als die ganz kleinen.
Eine rosa bzw. rose/lila Kolonie recht großer Krustenanemonen, Palythoa sp. -Im Handel werden sie unter dem Fantasienamen „Alian Explosion“ geführt.
Diese rosa Palythoa Krusten sind ungewöhnlich kleinwüchsig (ca. 1 cm die Scheibe), aber absolut schön.
Nachtrag: Diese wunderschönen rosa Krustenanemonen haben sich in meinem Becken optisch total verändert und zu „Alien Explosion“ gemausert. Ist schon erstaunlich, welche Wandlung sie durch die geänderten Lebensbedingungen vollzogen haben. War also nichts mit einer weiteren neuen Art 🙁
Mit einem anderen Ablegerstein habe ich eine kleine Kolonie gemischter Krustenanemonen gekauft. Die Braunen besitzen lange Tetakeln. Die Krusten mit dem gelben Fleck in der Mitte sehen sehr schön aus, was leider auf dem Foto nicht richtig zur Geltung kommt.
Die blauen Krustenanemonen „African Blue Steel“ haben sich bei mir nicht lange gehalten, wurden weniger und schon nach kurzer Zeit waren alle verschwunden. Ich gehe davon aus, dass sie von Asterina-Seesternen gefressen worden sind, da sich dort öfters die kleinen Seesterne aufgehalten haben. Kann aber auch sein, dass die Seesterne unschuldig sind und einfach die Haltungsbedingungen nicht gestimmt haben.
Vom freundlichen Leser meiner Homepage Paul habe ich den guten Hinweis bekommen, dass Zoanthus „African Blue Steel“ kühlere Temperaturen bis max. 23 Gad und nährstoffreiches Wasser benötigen. Sie sind u.a. in Hafenbecken von Mosambik (Südostafrika) zu finden. Nährstoffreich ist mein Becken wahrscheinlich ausreichend, aber die Temperaturen liegen bei mir permanent über 23 Grad Celsius.
Nachdem eine räuberische kleine Krabbe so nach und nach meine wunderschönen Zoanthus-Krusten aufgefressen hatte, besaß ich mehrere Jahre überhaupt keine mehr. Die Palythoa „Alien explosion“ wurde von der Krabbe jedoch nicht angerührt.
Im Januar 2021 wagte ich einen neuen Zoanthus-Besiedlungsversuch und kaufte eine sehr kleine dunkelgrüne Zoanthus-Art und eine wunderschöne orange, die ihr auf dem Foto sehen könnt. Nach zwei Tagen hatten sich die orange Krusten eingewöhnt und zeigen alle Polypen geöffnet. Ich hoffe sie vermehren sich ordentlich.
Die abgebildete Schnecke ist eine Zoanthus fressende Nacktschnecke (Aeolidiella sp.) und gilt in der Meerwasseraquaristik als Schädling. Nach der Behandlung neu gekaufter Krustenanemonen mit einem Dip fielen ein paar dieser Schneckis von den Krusten. Zum Glück habe ich mir die Schädlinge nicht ins Becken gebracht. Wenn ihr eure Krusten behandelt habt, bitte auch noch nach den weißen Laichspiralen dieser Nacktschnecken schauen. Diese könnt ihr leider nur mechanisch entfernen.