Die Gebänderte Scherengarnele hatte ich letztens bei meinem Händler gesehen. Nach einiger Überlegen kaufte ich zwei dieser Garnelen mit den langen Scherenarmen, die zusammen in einem Becken lebten. Ich dachte es handelt sich um ein Paar und da kann ja nix schief gehen. Leider waren es wohl doch nicht Männlein und Weiblein, denn ich sah bei mir im Becken wie eine Garnele stets vor der anderen ausgewichen ist. Leider lebte am nächsten Tag nur noch eine Garnele. Dieser geht es aber ausgesprochen gut.
Beide Scherengarnelen fehlte beim Kauf jeweils eine ihrer langen Scherenarme. Garnelen häuten sich ein Leben lang und fehlende Gliedmaßen wachsen meist wieder neu nach.
Und so war es dann auch. Die Scherengarnele war mehrere Tage verschwunden. Ich dachte schon, das war es. Aber nein. Die Garnele hatte sich nur zum Häuten hinter die Riffaufbauten zurückgezogen. Eines Abends, tauchte sie wieder wohlbehalten und mit zwei schönen neuen Scherenarmen wieder auf.
Scherengarnelen sind überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Sie sind harmlos und futtern Reste, die sie mit ihren kleinen Scherenärmchen abzupfen oder aufsammeln. Scherengarnelen sollen auch Putzerdienste gegenüber anderen Fischen erbringen, aber das konnte ich bei meinem Exemplar noch nicht feststellen.
Der Körper der Garnele selbst wird max. 6 cm groß. Mit den langen Scherenarmen und den überlangen Antenne, wirken diese Garnelen riesig.
Schöne Tiere mit einem recht exotischen Aussehen.
Nachfolgend einige Informationen aus wissenschaftlich fundierten engl.Texten:
Stenopus hispidus paaren sich häufig schon als Jungtiere, wachsen zusammen auf und bleiben oft jahrelang zusammen. Ausgewachsene Scherengarnelen kommen in der Regel paarweise vor und bleiben tagelang, monatelang oder sogar jahrelang im gleichen Gebiet. Es wurde nie beobachtet, dass S. hispidus eine Entfernung von mehr als einem halben Meter zurücklegte, sofern sie nicht gestört wurden. Selbst dann versuchten die beiden, zusammen zu bleiben. Es sind also sehr territoriale in Paaren lebende Garnelen.
Die Gebänderte Scherengarnele zeigt einen sexuellen Dimorphismus, d.h. die Geschlechter unterscheiden sich deutlich. Bei Stenopus hispidus ist das Weibchen in aller Regel größer als das Männchen.
Je nach Ernährung und Temperatur häuten sich die Streifengarnelen alle 3 bis 8 Wochen. Das Weibchen paart sich unmittelbar nach der Häutung mit ihrem Partner. Die Eier erscheinen zunächst als grünliche Masse und werden unter dem Bauch des Weibchens getragen.
Die Larven schlüpfen 16 Tage später (bei 28 ° C) und meist nachts.
S. hispidus hockt in der Nähe der Öffnung seiner Höhle oder Felsvorsprungs, in der sie leben, und schwenkt mit den Antennen, um Fische anzuziehen. Diese Orte werden oft auch als Putzerstationen bezeichnet.
Und so sehen die Häutungsreste einer Scherengarnele aus. Diese müßt ihr aber nicht herausangeln und beseitigen. Im Becken ebend genügend Resteverwerter und bald ist auch das kleinste Zipfelchen aufgefressen.