Ich habe eine kleine Gruppe von 5 Fischen von Chrysiptera springeri (Springer’s Demoisellen). Die Demoisellen haben eine wunderbare tiefblaue Farbe. Sie haben sich nach dem Kauf schnell eingewöhnt und überlebten verlustfrei.
Die kleinen Riffbarsche erstaunen mich immer wieder. Wenn sie sich in einem schattigen Bereich aufhalten , sieht ihre blaue Farbe plötzlich tief schwarz aus. Damit sind die Fische bestens getarnt und werden leicht übersehen.
Demoisellen sind pflegeleicht, fressen alles gern und reichlich. Sie sind recht anspruchslos , benötigen aber auf jeden Fall ausreichend Versteckmöglichkeiten. Die hübschen blauen Riffbarsche sollen recht streitlustige Fische sein. – Das kann ich absolut bestätigen!
Wenn die Fische jedoch genügend Versteckmöglichkeiten und Sichtschutz durch eine entsprechende Beckengestaltung haben , sind sie verträglich. Ich habe nie gesehen, dass ein anderes Tier geschädigt wurde. Und kleine Rempeleien scheinen dazu zu gehören und sind völlig harmlos.
Etwas problematischer wird die ganze Sache, wenn neue Demoisellen in die bestehenden Gruppe integriert werden sollen (Ersatz von Tieren, Erweiterung der Gruppe). Wenn die Neuzugänge es durch gute Versteckmöglichkeiten schaffen sich in Sicherheit zu bringen, haben sie gute Chancen sich zu etablieren.. Wenn nicht, werden sie diese Aktion eventuell durch Dauerstress nicht überleben.
Chrysiptera springeri scheuen sich nicht meine Hand anzugreifen, wenn ich im Becken hantiere. Ich erschrecke jedes mal wieder aufs Neue, obwohl ich dieses Verhalten kenne.
Springers Demoisellen kann ich nicht uneingeschränkt weiter empfeheln. In meinem 180 l Becken halte ich 4 der kleinen Riffbarsche. Mehr sollten es aber nicht sein!
In letzter Zeit hat sich eine Demoiselle angewöhnt , hinter den Riffaufbauten eine Höhle zu buddeln. Sand und kleine Steine werden weggetragen und in hohem Bogen weggespuckt. Ich dachte erst, dass ich vielleicht irgend ein mir bisher unbekanntes Tier im Aquarium habe, aber nein, eine Demoiselle hat sich zum Buddelmeister gemausert.
Erstaunlich ist nur, dass ich diese Fische seit mehreren Jahren pflege, aber solch ein Verhalten erst seit Kurzem auftritt. Nach meinen Beobachtungen handelt es sich um ein Männchen, dass versucht Weibchen in seine Höhle zu locken, damit es dort ableichen kann. Das auf dem Foto abgebildete Tier ist ein Weibchen. Das Männchen sieht beim Balzen hell und fleckig aus.
Zu meinen blauen Raufbolden habe ich noch eine Gruppe Chromis viridis (grüne Schwalbenschwänzchen) gesetzt. Es handelt sich um fünf Jungtiere, die als kleiner Schwarm rastlos durchs Becken schwimmen. Im Erwachsenen Alter sollen sich die Tiere mit der Zeit zu Paaren zusammen finden und das Leben im Schwarm aufgeben. Dann auch Revierverhalten zeigen.
Neue Fische in bereits bestehende Strukturen einzusetzen ist immer mit einem gewissen Risiko verbunden. Und so mussten meine kleinen Neulinge einen halben Tag lang tüchtig Prügel von den Demoisellen einstecken.
Zum Glück war die Aufregung am nächsten Tag vorbei, die Fronten geklärt und alles in bester Ordnung. Alle Fünf haben diese Phase schadlos überstanden, alles ist bestens. Sie nahmen sofort Flockenfutter an und waren kein bisschen scheu.
Grüne Schwalbenschwänzchen (Chromis viridis) sind sogenannte Dauerfresser. Sie benötigen sehr feines Futter . Im Meer sind diese Fische den ganzen Tag am fressen. Einige Aquarianer setzen deshalb einen Futterautomaten ein. So einen Futterautomaten besitze ich nicht, versuche aber die Grünen Schwalbenschwänzchen mehrfach am Tag zu füttern. Dabei verwende ich sowohl fein zerkrümeltes Trockenfutter als auch gefrorene Cyclops und gekühltes frisches Plankton abgepackt in Portionsbeuteln oder Gläschen. Leider sind die frischen Futtersorten nur begrenzt haltbar, so dass man nicht zu viel davon kaufen sollte. Bis jetzt gedeihen die Chromis sehr gut, sind gesund und munter.
Die Grünen Schwalbenschwänzchen Chromis viridis sind noch Jungfische. Am Anfang schliefen sie nachts einfach auf dem Sandboden. Seit Kurzem suchen sich die kleinen Riffbarsche gemeinsam einen festen Schlafplatz oben auf meiner Pavona decussata. Dort schlafen sie jetzt jede Nacht und dabei ist es bis heute geblieben.
Gelbschwanz-Demoiselle (Chrysiptera parasema)
Die Gelbschwanz-Demoisellen sind deutlich friedlicher als die angriffslustigen Springers Demoisellen (Crysiptera springeri). Sie verteidigen natürlich trotzdem ihr Revier, haben dabei keine Angst vor größeren Fischen oder Krabben (wie gegenüber meiner Felsenkrabbe Percnon gibbesi).
Sehr schöne kleine Riffbarsche. Für ein 180l Aquarium mit ausreichend Versteckmöglichkeiten sollten meiner Erfahrung nach max. 5 Tiere gehalten werden. Für ihr Wohlbefinden, scheint eine 5er-Gruppe in 180l optimal zu sein.
Die Gelbschwänze werden bis zu 7 cm groß, sind gesundheitlich stabil und absolut einfach in der Haltung. Gefressen wird jedes Futter, egal ob Frost- oder Trockenfutter.